Presse
Pressemitteilung für Vortrag im Haus Abendfrieden
Weniger einsame Entscheidungen
Bestattungen sind kein Thema, das Menschen mit Freude erfüllt. Ein gelungener und würdevoller Abschied schon. Wie soll mein eigener Abschied aussehen? Was muss ich veranlassen? Wie teuer wird das? Fragen, die für jeden Menschen im Raum stehen, jedoch meistens verdrängt werden.
Über Bestattung wird auch innerhalb der Familie wenig gesprochen. Erst im tatsächlichen Trauerfall muss dann alles auf einmal entschieden werden – möglicherweise kommt es infolgedessen sogar zum Streit.
Menschen, die in Senioren- oder Pflegeeinrichtungen leben, werden oft gar nicht gefragt, was sie sich für ihr Lebensende wünschen und wie ihr Abschied einmal aussehen soll. Als ob die Selbstbestimmung hier aufhören würde.
Am 01.10.2015 haben Interessierte die Möglichkeit, im Haus Abendfrieden zusammen mit Manfred Stubbe vom Bestattungsinstitut Schlingmann über solche Fragen nachzudenken und sich miteinander über dieses Thema auszutauschen. Manfred Stubbe hat als Bestatter viele Familien in der Region begleitet und kennt die Probleme zwischen Anspruch und Wirklichkeit. „Echter Trost“, so Stubbe, „kann nur durch einen Abschied erfolgen, der bewusst begangen wird und auf den man sich auch vorbereitet hat. Die Beerdigung als bloße Pflichtübung für Angehörige ist eine ganz sinnentleerte Veranstaltung. Jeder hat das Recht auf die Würdigung seines Lebens, auch wenn er beispielsweise keine Angehörigen mehr hat. Was spricht dagegen, den Abschied von Freunden und Mitbewohnern aus dem Seniorenheim mitgestalten zu lassen, in dem man zuletzt gelebt hat? Das betreute Wohnen ist für viele die Lebenswirklichkeit, auch hier entstehen soziale Bindungen. Hinausdenken über das Übliche, Verantwortung für das Nötige sowie Liebe und Solidarität unter Menschen – all das ist Bestattung.“ Dass Bestattungen Geld kosten, sei kein Geheimnis, aber vielen Menschen sei unklar, dass man für eine Leistung bezahle, die man auch vorsorglich mitgestalten könne und mit der man eine letzte Botschaft hinterlasse, die tröste. Eine Einladung zur Trauerfeier und anschließendem Kaffeetrinken sei eben nicht nur eine Pflichtübung, sie sage vielmehr: „Du warst dabei, als ich gelebt habe. Wir sind einen Teil des Weges zusammen gegangen“, erklärt Manfred Stubbe.
Alle, die sich dem Thema stellen möchten, dürfen sich auf interessante Beiträge und regen Austausch in guter Atmosphäre freuen.
Ein Kreis des Lebens
Mittwoch, 22. April 2015
Mit einer liebevoll gestalteten Feierstunde für die Verstorbenen der Bestattungsinstitute Stubbe, Schlingmann und Voss begingen die Bestatter Manfred Stubbe und Olaf Ortmann aus Oberhausen, gemeinsam mit Andreas Dör vom ambulanten Pflegedienst "Pflege Plus': am vergangenen Samstag auf dem Nordfriedhof ein modernes Projekt des Gedenkens.
Hier entsteht ein Kreis des Lebens. Die Idee dahinter ist tröstlich: ausgehend von einem großen Baum, der den Mittelpunkt des Gedenkens darstellt, wurden für die Verstorbenen, die durch die oben genannten Bestattungsinstitute beigesetzt wurden und werden, je ein Erinnerungsbuchsbaum gepflanzt.